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Fairtrade

Fairtrade

Fairtrade - ein Siegel, das man hauptsächlich von Schokolade und Kaffee kennt. Inzwischen findet man es aber auch in der Textilbranche, vor allem in der Baumwollproduktion. Das Siegel steht für soziale Standards, die in den Produktionsländern leider häufig deutlich unter der Norm liegen, wie unter anderem die Garantie eines Mindestpreises, das Recht auf Versammlung und die Arbeitssicherheit.

Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, wie die Beteiligten der Lieferkette ihre Sozialstandards bewiesen verbessern können.

Fairtrade und die Baumwolle

Der herkömmliche Baumwollanbau ist einer der größten Umweltsünder, die es heute auf der Welt gibt. Während Baumwolle gerade mal ca. 2,5% der weltweiten Anbaufläche beansprucht, wird hier 24% der Insektizide und 11% der Pestizide eingesetzt. Zusätzlich zu Umweltbelastung sind auch die Arbeitsbedingungen in der Herstellung sehr schlecht. Die geschätzt 350 Mio. Arbeitenden verdienen häufig weniger als 2$ täglich, viele davon sind Kinder. Außerdem müssen sie ihre Erträge oft unter dem Produktionswert verkaufen. Baumwolle wird wie viele andere Rohstoffe an der Börse gehandelt, weshalb Kleinbäuer*innen nicht nur den Marktschwankungen ausgesetzt sind, sondern sich auch gegen die großen Player wie die USA durchsetzen müssen.

Um diesen Problemen entgegenzuwirken, müssen Fairtrade-Produktionen gewissen Standards erfüllen. Damit die Anbauenden die Kosten einer nachhaltigen Produktion decken können, gibt es einen Fairtrade-Mindestpreis. Zusätzlich müssen die Kaufenden den Produktionen eine 5 Cent pro Kilo Fairtrade-Prämie bezahlen, die diese dann in Bildungs-, Gesundheits- oder Infrastrukturprojekte investieren.

Kinderarbeit und Zwangsarbeit sind unter Fairtrade-Standards streng verboten und die Standards der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) werden angewandt. Sobald Kinderarbeit vermutet wird, werden die Maßnahmen aus diesen Standards angewandt. Die Ergebnisse fairen Handels zeigen, dass durch die existenzsichernde Entlohnung der Familien Kinderarbeit verzichtbar wird und diese unter anderem durch gute schulische Bildung die Lebensverhältnisse der gesamten Familien verbessern können.

Umweltschutz und die Gesundheit der Anbauenden gehen Hand in Hand. Deshalb steht Fairtrade für das Verbot von gentechnisch verändertem Saatgut und gefährlichen Chemikalien. So können nicht nur die Familien, die mit der Baumwolle in direkten Kontakt kommen, sondern auch der Boden für die Zukunft geschützt werden. Außerdem verpflichten sich die Anbauenden zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Wasser, der vor allem in den sehr heißen, trockenen Anbauländern für die gesamte Bevölkerung sehr wichtig ist.

Die beiden Ansätze Fairtrade-Baumwolle und Fairtrade-Baumwoll-Programm stellen diese sozialen und Umweltstandards sicher und werden durch langfristige Partnerschaften stetig kontrolliert.

Fairtrade in der Textillieferkette

Während die Ansätze zur Baumwolle das Problem an der Wurzel packen, durchläuft das fertige Kleidungsstück aber noch unzählige Schritte mehr, bis es bei uns auf der Stange hängt. Deswegen gibt es zusätzlich noch den Fairtrade-Textilstandard. Dieser enthält Anforderungen für die gesamte Lieferkette und kann auch nur dann auf dem Etikett genannt werden, wenn alle Standards erfüllt wurden. Vom Rohstoff, über das Spinnen und Weben, bis hin zur Konfektion - alle Segmente sind miteinbezogen.

Somit ist er einer der umfassendsten Nachhaltigkeitsstandards für Textilien.

Die wichtigsten Merkmale beinhalten eine Versammlungsfreiheit und Schulungen für die Arbeitenden, eine Verbesserung oder Implementierung des Beschwerdemechanismus und garantierte Arbeitssicherheit. Außerdem schreibt der Standard einen existenzsichernden Lohn vor, und das innerhalb von sechs Jahren. Ob dieser bereits erreicht ist, können Verbrauchende dem Etikett entnehmen.

Zusammen decken der Fairtrade-Baumwollstandard und der Textilstandard die gesamte Lieferkette ab