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Warum Starbucks-Kaffee Immernoch Nicht Klargeht

Von 
Lisa S.

99 % „ethisch korrekter“ Kaffee und trotzdem immernoch 100% uncool. Warum Starbucks leider immernoch nicht klargeht.

Starbucks versucht es ja immer wieder. Aber irgendwie schafft es der riesige US-Konzern einfach nicht, cooler zu werden. Das könnte daran liegen, dass er immernoch spart, wo es nur möglich ist. Nur nicht an den Verkaufspreisen.

99 % ethisch korrekter Kaffee

Damit wirbt der größte Kaffeehersteller der Welt. Mit zu 99 % ethisch korrektem Kaffee. Dieses „ethisch korrekt“ ist leider extrem untransparent. Tatsächlich sind 100% des Starbucks-Espressos Fairtrade-zertifiziert, was zumindest bei Kaffee noch gut ist, da Kaffee erst das Fairtrade-Siegel erhält, wenn er zu 100% fair gehandelt wurde. Doch was ist mit dem restlichen Kaffee?

Zu anderen Teilen ist der Starbucks-Kaffee von „C.A.F.E“, einer Non-Profit-Organisation,zertifiziert, die niedrigere Standarts hat als Fairtrade, dafür allerdings Händlern den Einstieg in das Fairtrade-System ermöglichen soll und gleichzeitig darauf achten soll, dass der Kaffee nachhaltig angebaut wird. Das Problem dabei? Besagte Non-Profit-Organisation wurde von der Starbucks Company ins Leben gerufen…

Wieviel Prozent des Kaffees nun tatsächlich Fairtrade und wieviel C.A.F.E.-zertifiziert ist, wird leider nicht klar. Auch inwiefern die Starbucks-Company in der Non-Profit-Organisation mitmischt, lässt sich nirgends nachlesen. Klar ist nur: „Ethisch korrekt“ ist wie immer ein dehnbarer Begriff, der übrigens das Zahlen von Steuern nicht zu beinhalten scheint…

Der Steuermann und die Steuer

Lustig eigentlich, dass der US-Konzern ausgerechnet nach dem Steuermann in Melvilles „Moby Dick“ benannt ist, wo er doch in Deutschland und anderen Ländern nie Ertsagssteuer gezahlt hat. Das liegt an einem ausgeklügelten Steuersparmodell, mit dem es Starbucks möglich ist, in EU-Ländern wie Deutschland und Frankreich Verluste zu verzeichnen, während sie die Milliarden-Gewinne in Niedrigsteuerländern wie den Niederlanden und der Schweiz verrechnen.

Neben der Tatsache, dass Starbucks mit seinen über 160 Filialen in Deutschland oft alteingesessene Cafés verdrängt hat, trickst der Konzern also auch noch wo er nur kann, um keine Unternehmenssteuer zahlen zu müssen.

Die Betrügereien von Starbucks und Co. schön erklärt von Max Uthoff und Claus von Wagner

Das Ding mit dem Palmöl

2013 versprach das Unternehmen, dass es bis 2015 zu 100 % auf nachhaltiges Palmöl umstellen würde. Damit wollte es den Fast-Food-Giganten McDonald’s, KFC und Dunkin‘ Donuts folgen, die mit gutem Beispiel vorangegangen sind. Nun ja… sagen wir’s mal so: Starbucks ist immerhin Mitglied beim runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (Roundtable of Sustainable Palm Oil – RSPO), das hat aber leider nicht allzuviel zu sagen.

Stabrucks legt nämlich trotzdem nicht alle Daten zur Herkunft des bezogenen Palmöls offen. So hat das Unternehmen extrem lockere Bedingungen für Palmöl, die dazu führen, dass weiterhin die Abholzung des Regenwaldes, das Aussterben bedrohter Tigerarten und Orang-Utans, sowie die Ausbeutung von ArbeitnehmerInnen und die zerstörung lokaler Dorfgemeinden finanziert werden.

Mit dem Unterschreiben  der Petition von SumOfUs können wir gemeinsam Starbucks auffordern, ihr Versprechen einzulösen und auf 100 % nachhaltiges Palmöl umzustellen. Zusätzlich haben die Jungs und Mädels von SumOfUs eine weitere Aktion gestartet, bei der jede/r der/die Bock hat, auf der facebook-Seite von Starbucks folgenden Text posten kann:

Das Gewinnen von Palmöl durch Abholzen von Regenwäldern führt zum Aussterben der letzten Sumatra-Tiger. Andere Unternehmen aus der Gastronomiebranche haben sich dazu verpflichtet, nur noch nachhaltig produziertes Palmöl zu verwenden. Sie dagegen weigern sich, diesen Schritt zu gehen. 

Auch für Starbucks ist es an der Zeit, auf eine nachhaltige Palmöl-Geschäftspolitik umzustellen. Beenden Sie ihre Geschäfte mit verantwortungslosen Firmen, die Regenwälder und Sumpfgebiete zerstören und die Rechte von indigenen Gemeinschaften und Arbeitnehmern der Palmölbranche mit Füßen treten: http://action.sumofus.org/de/a/starbucks-palmoil-de/

Wer Twitter hat, kann mit diesem Link an Starbucks tweeten.

Also: So geil kann der Starbucks-Kaffee gar nicht schmecken, als dass wir dafür den ganzen Scheiß in Kauf nehmen könnten. Lass mal lieber weiter kleine Cafés unterstützen und den großen Konzernen ganz genau auf die Finger schauen.