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EINKAUFAKTUELL: Werbung, Nein Danke!

Von 
Minou Tayefeh Mahmoudi

Vor einigen Jahren stand das Werbemagazin „EINKAUFAKTUELL“ besonders in der Kritik. Vor allem die Plastikfolie, in die das Heft eingeschweißt war, sorgte für Unmut. Nun soll sich daran etwas ändern. Vielleicht...

Ein Blick in die Geschichte von EINKAUFAKTUELL

Falls Du sie nicht kennen solltest: Die EINKAUFAKTUELL ist ein Werbeblatt der Deutschen Post, das jeden Samstag seinen Weg in die Briefkästen von bis zu 20 Mio. Haushalten findet. Unbeliebt gemacht hat sie sich, da viele Menschen sie ungelesen – mitsamt Plastikverpackung – in den Müll warfen. Da man den Prospekt nicht einfach abbestellen kann, beschwerten sich viele über die Ressourcenverschwendung und die nervige Plastikfolie, in die die EINKAUFAKTUELL eingewickelt war.

Laut der Deutschen Post könne man ja einfach ein “Keine Werbung” Schild an den eigenen Briefkasten kleben, wenn man das Blatt nicht mehr lesen wolle. Was auch viele taten. Leider passiert es aber auch heute noch, dass in Briefkästen trotz dieser Aufschrift die EINKAUFAKTUELL landet. 

Hat sich wenigstens etwas an der Plastikfolie verändert?

Diese Frage können wir leider nur mit einem “jein” beantworten. Seit kurzer Zeit testet die Deutsche Post in wenigen Regionen eine Alternative: Papierbanderole statt Plastik. Ob sich das in allen Regionen, in der die EINKAUFAKTUELL verteilt wird, durchsetzen wird, ist allerdings unklar. 

Fakt ist jedoch, dass auch eine Papierbanderole das Problem nicht aus der Welt schafft. Die Herstellung von Papier ist schließlich ebenfalls recht ressourcenintensiv. Aber immerhin ist das schon einmal ein Anfang. Denn auch wenn die Deutsche Post behauptet, dass selbst eingepackte Prospekte spätestens in den Sortieranlagen getrennt würden, so kann die Folie dann dennoch nicht recycelt, sondern nur verbrannt werden. 

Wie wäre es mit gar keiner EINKAUFAKTUELL?

Natürlich würden sich jetzt viele wünschen, dass das Werbeblatt einfach gar nicht mehr geliefert wird. Ganz auf den Prospekt wird die Deutsche Post aber wohl kaum verzichten, denn sie verdient damit viel Geld. Das liegt daran, dass viele große Unternehmen und regionale Anbieter in der EINKAUFAKTUELL eine große Chance sehen. Schließlich ist diese auch schon mehrere Jahre als reichweitenstärkstes Werbemedium ausgezeichnet worden. Wie kann man da groß widerstehen?

Was also tun?

Wenn Du ebenfalls die Nase voll von EINKAUFAKTUELL hast, kannst Du zumindest schon einmal einen “Keine Werbung”-Sticker an Deinem Briefkasten anbringen. Allerdings ist es nach wie vor kein Garant dafür, das Magazin nicht mehr zu erhalten. Außerdem musst du dann auch damit rechnen, gar keine Werbung mehr im Briefkasten zu haben. Ein extra Klebeschild mit “EINKAUFAKTUELL – Nein danke” gibt es nämlich nicht. Zumindest noch nicht. 

Eine andere Lösung, an der auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Verein “Letzte Werbung” festhält, sieht so aus: Alle Menschen, die gerne Werbung bekommen möchten, sollten einen Aufkleber wie “Werbung, ja bitte” an ihren Briefkästen anbringen. Alle anderen müssten dadurch nicht mehr aktiv widersprechen wie bisher, sondern würden automatisch keine Werbung erhalten.

Eigentlich ein guter Ansatz. Allerdings gibt es auch hier wieder Stimmen, die in der aktiven Zustimmung eine Gefahr für den Wettbewerb und die Pressefreiheit sehen. In vielen Städten der Niederlande funktioniert aber gerade das schon seit 2018. Warum also nicht hier? 

Fazit

Es sieht wohl leider mal wieder so aus, als müssten sich all diejenigen noch gedulden, die bei ungewollter Werbung rotsehen. Wenn Du noch mehr Infos zu dem Thema haben möchtest, schau doch gerne mal bei der Non-Profit-Organisation “Letzte Werbung” vorbei. Dort kannst Du auch eine Petition gegen ungewollte Werbepost unterschreiben und Verstöße melden, falls Dein “Keine Werbung” Aufkleber ignoriert wurde. 

Und bitte nicht vergessen: Wenn die EINKAUFAKTUELL doch mal wieder mit Plastikfolie in Deinem Briefkasten liegen sollte, dann trenne Papier von Plastik und sorge so dafür, dass beides immerhin recycelt werden kann!


Foto-Credits: