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Wie Wir Unseren Alltag Ein Wenig Mehr Zero Waste Machen Können

Sophie Mayer

Vor einigen Generationen noch selbstverständlich, in der heutigen Zeit mit den neusten Erfindungen revolutionär: Ein Leben ohne Plastik zu führen. Doch immer mehr junge Menschen und auch Familien wollen diesen umweltschädlichen Boom nicht mehr länger unterstützen und probieren sich an einem plastikfreien Leben. Die meisten von ihnen gehen jedoch weiter und versuchen, ein Leben ohne Müllaufkommen zu führen. Eine super Sache, aus der wir auch für uns einiges lernen können, ohne gleich den Anspruch Zero Waste (engl. zero= null, waste= Abfall) an uns selbst zu haben.

Ein Vorbild für alle

Trash is for Tossers. Müll ist für Vollidioten. Schon der Titel des bekannten Blogs über den Zero Waste Lifestyle ist eine klare Ansage. Dahinter steckt die 23-jährige Lauren Singer aus New York. Zero Waste heißt für sie, dass sie keinerlei Abfall produziert, der nicht auf dem Kompost landet oder recycelt werden kann. Einen Mülleimer gibt es bei Lauren zuhause nicht. Fünf Jahre ist es nun her, dass sie ihr neues Leben startete. Bewusst, durchorganisiert und überzeugt. Ihr Müll der letzten zwei Jahre passt in ein Einmachglas. Darin befinden sich hauptsächlich Plastikschilder aus Secondhand-Kleidung, die sie beim Kaufen übersehen hatte.
Lauren begann das Ganze mit der Analyse ihres alltäglichen Mülls, was sie überhaupt wie produziert. Danach überlegte sie, was davon komplett unnötig war und wofür es welche Lösungen gibt. Eingeschränkt fühlt sie sich dadurch nicht, denn sie vermeidet nicht nur unnötigen Müll, sondern spart auch Zeit und Geld, da sie nun bewusster konsumiert.

Kleine Dinge, die unseren Alltag etwas müllfreier machen

Es wird von niemandem verlangt, müllfrei zu leben, auch wenn dies auf jeden Fall sehr bewundernswert ist. Aber weniger Müll zu produzieren ist gar nicht so schwer! Wer sich einmal bewusst macht, wie schlecht der Müll für unsere Umwelt, Nachfahren und die Ozeane ist, der hat schon den ersten kleinen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Hier eine kleine Liste mit Tipps für den Alltag, die eine Anregung für einfache Umstellungen in gewöhnlichen Situationen sein sollen. Denn es gibt noch viele weitere Dinge, die über den Klassiker Stofftasche statt Plastiktüte hinausgehen und genauso wenig kompliziert sind – und kaum eine Umstellung bedeuten!

Die nächste Zahnbürste nicht aus Plastik kaufen, sondern eine nachhaltige Bambuszahnbürste anschaffen. Die sind nicht mal allzu teuer und dazu recycelbar. Kaufen kannst du sie beispielsweise hier.

KochlöffelPfannenwender und Co. aus Bambus kaufen statt die aus Plastik. Sieht dazu noch klasse aus!

Verwendest du ein Holzbrett statt ein Plastikbrett, so tust du nicht nur der Ästhetik Deiner Küche etwas Gutes, sondern auch der Umwelt. Sowohl Holzbretter als auch Bambus-Küchenutensilien findest du im Avocadostore.

Kennst du schon die Soulbottles? Die Glasflaschen sind nicht nur viel stylischer als die täglichen Plastikflaschen, sie sparen auch unheimlich viel Plastikmüll! Denn tatsächlich wird nur ein kleiner Teil der zurück genommenen Pfandflaschen auch wirklich recycelt. Leitungswasser ist unter anderem laut Stiftung Warentest übrigens sowieso viel gesünder, weil bei herkömmlichem Wasser für den besseren Geschmack (nach was auch immer Wasser schmecken soll?) Mineralien hinausgefiltert werden. Im Durchschnitt befinden sich in jeder dritten Flasche Keime, die für Babys und Immunschwache bedenklich sind. Mit Zusätzen wie etwa Zitronenscheiben oder Minzblättern in der Soulbottle bekommt euer Wasser ganz simpel wirklich einen besseren Geschmack – samt Mineralien 😉 Soulbottles bekommt ihr auch bei uns im Shop! Bald soll es sie auch als größere Version geben. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Einen Gewichtsunterschied im täglichen Gepäck bemerkt man nicht.

17 972 603 Einweg-Kaffeebecher landen täglich in Deutschland im Müll. Würde man diese Becher stapeln, so entstünde in nicht mal zwei Tagen ein Müllberg, der so hoch ist wie die Zugspitze, Deutschlands höchster Berg! Doch es gibt längst eine wunderbar bunte Lösung für das Problem: Statt mit zahlreichen Coffee-To-Go-Bechern tagtäglich unnötigen Müll zu verursachen, einen KeepCup anschaffen! Gibt’s in allen erdenklichen Farben aber auch in klassischem schwarz und grau – dann mit Korklook. Ich verspreche euch: Kein Coffeeshop wird euch die Koffein-Bombe verweigern, wenn ihr mit eigenem Becher antanzt.

Anstatt von Schwämmen, recycelbare Spülbürste verwenden. Diese erhaltet ihr unter anderem hier.

Auf Strohhalme verzichten – Mal ehrlich, braucht ihr die wirklich?

Daheim auf Einweckgläser, unterwegs auf plastikfreie Vesperboxen wie etwa Ecobrotbox setzen statt auf Tupperboxen. Essen in Plastik verpackt ist sowieso gesundheitsschädlich, wer möchte das sich und vor allem seinem Kind schon zumuten?

Für die etwas Mutigeren unter euch: Beim nächsten Take-away Einkauf einfach eine eigene Box mitbringen!

Wie wäre es, einfach mal dem Wochenmarkt einen Besuch abzustatten, anstatt wieder in den Supermarkt zu latschen. Dort ist eine regionale und qualitativ hochwertige Ausbeute garantiert! Ansonsten sind auch die neu aufkommenden Unverpacktläden eine super Alternative. Schau doch gleich mal nach, ob es einen in deiner Nähe gibt!

Für Geschenkverpackungen Papier und Schleifen aufbewahren oder alte Zeitungverwenden (sehr individueller Look!) statt neues Papier kaufen.

Kosmetik selber machen statt kaufen, oder auf unverpackte Produkte zurückgreifen wie es sie zum Beispiel bei Lush oder Lamazuna gibt.

Zu guter Letzt noch ein Tipp, der zwar nicht euren persönlichen Müll betrifft, jedoch diesen, den ihr indirekt mitproduziert. Setzt bei Kleidung lieber auf recycelbare Materialien oder kauft gleich etwas Recyceltes. Secondhand-Läden bieten nicht nur individuelle Teile, man spart auch genauso viel Geld wie Müll.
Und wie wäre es mit der Tasche aus Piñatex statt mit der aus Leder? Das aus dem Müll der Ananasernte, den Ananasfasern, bestehende „Leder“ ist ein Cradle-to-cradle Produkt. Das heißt während der kompletten Produktion fällt kein bisschen Müll an, wirklich alles wird wiederverwendet!

Inspirierende Blogs

Auf dem englischsprachigen Blog Zero Waste Home beschreibt Bea die Umstellung zu Zero Waste von ihr und ihrer Familie. Bereits seit 2008 haben sie sich für diesen Lifestyle entschieden. Ihr gleichnamiges Buch gibt es in zwölf verschiedenen Sprachen.

Der deutschsprachige Blog Einfach Zero Waste leben hat sehr viele Infos und Fakten zum Leben ohne Müll zu bieten!

Als im Mai 2014 die zweite Tochter auf die Welt kommt, setzt sich das Paar hinter dem Blog Zero Waste Munich intensiver mit dem Thema Müllvermeidung auseinander, was ihnen schon länger auf der Seele brennt. Ausreden wie „Das ist doch zu umständlich und zeitaufwendig“ hatten sie bisher vom endgültigen Schritt abgehalten. Doch ab da gibt es keine Ausreden mehr und Schritt für Schritt meistern sie den Übergang in ein Zero Waste Leben als Familie. Sie eröffnen Münchens ersten Zero Waste Laden und haben zusätzlich ein Zero Waste Bistro. Anfang diesen Jahres erschien ihr Buch „Zero Waste – Wie wir es schaffen ohne Müll zu leben“.

„Erfahrungen, Tipps und Ideen“ möchte Susanne aus Berlin auf ihrem Blog Free of Waste teilen. Sie möchte zeigen, wovon sie zutiefst überzeugt ist: Ein Zero Waste Leben ist nicht schwerer als ein „normales“ Leben – man spart sogar Zeit und auch Geld! Ich liebe ihren Schreibstil.

Pack es an und do it yourself!

Eine wunderbare Lösung, um Verpackungen herum zu kommen, ist es, kleine DIY-Projekte einzulegen. Eigentlich auf jedem Zero Waste Blog gibt es Rezepte für Kosmetik, Waschmittel und vieles mehr. Hier eine kleine Auswahl an Links zu recht simplen Rezepten für euch, als Basis für die ein oder andere Recherche.

Zahnpasta
Zahnpulver 
Waschmittel 
Taschentücher 


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