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Organischer Baustoff: Ein Architekt Macht Den Anfang

Von 
Lisa S.

Zu hundert Prozent organisch, nachhaltig und verdammt innovativ: Im MoMA PS1 in New York steht ein Turm, der komplett aus Kompost und Pilzen besteht.

Das Museum of Modern Art in New York und die Institution MoMA PS1 haben zum 15. Mal den Preis des Young Architects Program (YAP) vergeben. Bei diesem Wettbewerb geht es darum, dass junge Architekten Designtentwürfe für die Gestaltung des Innenhofs des MoMA PS1 einreichen.

Es wird nicht nur nach Ästhetik bewertet, sondern auch Nachhaltigkeit und Innovation. Außerdem sollte die Skulptur Schatten spenden, Sitzmöglichkeiten bieten und eine Wasserversorgung haben.

Der Entwurf des Gewinners wird nämlich realisiert und dient als architektonische Kulisse für die Musik- und Partyreihe Warm Up. Die jährliche Sommerfeier begann am 28. Juni und endet am 6. September. Immer Samstags wird da vor den architektonischen Kunstwerken gefeiert.

Dieses Jahr heißt der Sieger „Hy-Fi.“ Es ist der Entwurf von David Benjamin vom Architekturbüro The Living. Der Name des Büros verrät auch schon das Motto: Der Architekt setzt auf lebendes Material. So auch bei dem Siegerentwurf für den Wettbewerb.

Seit einiger Zeit steht also im Hof des MoMA PS1 ein Turm, der zu hundert Prozent aus organischem Material erbaut wurde.

Die drei ineinander verschlungenen Röhren, die einen Turm ergeben, bestehen aus backsteinförmigen Bausteinen, die aus einem Pilzschaum hergestellt werden. Dieser Pilzschaum wird aus landwirtschaftlichen Abfällen wie Getreidehülsen und Samen gezüchtet und kann dann in ganz unterschiedlichen Formen trocknen. Eine nachhaltige und zuverlässige Alternative zu Styropor und Plastik.

Hilfe geholt hat sich der Architekt dafür von dem Start Up Ecovative, das schon länger mit diesem Material arbeitet und unter anderem Surfbretter, die aus dem „Myco Foam“, also diesem organischen Pilzschaum, bestehen, herstellen. Mit diesem Turm wird die Idee noch ein Stück größer.

Die drei schornsteinartigen Teile des Turmes sind innen hohl, werden am Ende etwas schmaler und sind nach oben hin offen. Die Enden sind mit einer Spiegel-Folie überzogen, die im Innern für Lichteffekte sorgt. Die Folie, die von der Firma 3M entwickelt wurde, ist bleifrei und leichter und kostengünstiger als Spiegel.

Die Bausteine von Hy-Fi sehen von außen aus wie getrocknete Schwämme, was die Luftzufuhr ermöglicht. Es herrschen also angenehme kühle Temperaturen im Turm.

Wenn das Sommerfest vorbei ist und der Turm nicht mehr benutzt wird, wird er vollständig recycelt und die Spiegel-Folie geht an den Hersteller zurück. Vielleicht könnte dieses Material die Architekturlandschaft verändern und Vorreiter sein für hunderprzentig nachhaltige Architektur...


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