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Die Welt Mit Suchmaschinen Retten

Von 
Jennifer Wrona

Eine Suchanfrage bei Google entspricht dem CO2-Ausstoß von 1-10 Gramm. Dieser Ausstoß ist vergleichbar mit einer Glühbirne, die eine Stunde lang brennt. Ganz schön schockierend für eine einzige Suchanfrage, wenn man bedenkt, wie oft am Tag etwas gegooglet wird (um die 3,5 Milliarden mal). Deswegen haben sich schon einige mit der Bekämpfung des Problems befasst.

Der Wissenschaftler Alexander D. Wissner-Gross berechnete den CO2-Ausstoß von 5-10 Gramm beim Besuchen einer Website. Andere Berechnungen gehen von 1-10 Gramm aus. Dies sei davon abhängig, ob der Computer erst noch eingeschaltet werden müsse. Gross redet von einer großen Umweltbelastung durch Google-Suchanfragen. Man geht davon aus, dass die IT-Branche so viele Treibhausgase produzieren wie die Fluggesellschaften – das sind 2% des weltweiten Ausstoßes. Der größte Teil des Stromverbrauchs der gewerblichen IT, also Firmen wie Google, Microsoft etc., ist den Rechenzentren und Servern zuzuschreiben.  Das ist alarmierend!

Eine Suchmaschine, die Bäume pflanzt

Ein Beispiel schauen wir uns am besten mal genauer an. In ihren Anfangszeiten noch „Forestle“ genannt, heute Ecosia. Das Social Business mit Sitz in Berlin gehört zu Christian Kroll, Tim Schumacher und ihrem Team. Jeden Monat veröffentlichen sie Belege zu ihren Einnahmen und bieten ihren Nutzern somit Transparenz.

Aber wodurch finanziert sich Ecosia? 

Ganz genau wie bei den anderen Suchmaschinen die ihr kennt, werden auch bei Ecosia Werbeanzeigen neben den Suchergebnissen angezeigt. Mit jedem Klick auf eine dieser eingeblendeten Anzeigen bekommt Ecosia eine Provision von deren Partnern, da sie den User zu den Inserenten ihrer Ads weitergeleitet haben. Stolze 80% des gesamten Umsatzes ihrer Werbeeinnahmen spendet Ecosia für Aufforstungsprojekte rund um die Welt. Besonders in den am stärksten betroffenen Waldökosystemen werden fleißig Bäume gepflanzt. Dazu gehören unter anderem die Länder Indonesien, Brasilien, Peru, Madagaskar oder Marokko. Die monatlichen Einnahmen von Ecosia variieren – genauso wie die Anzahl der Klicks pro Monat. Eine genaue Einsicht in die Einnahmen von Ecosia, jährlich und monatlich gestaffelt, findet ihr hier.

Ecosia hat es geschafft, seit Dezember 2009 unglaubliche 1.876.176€ zu spenden und 816.236 Bäume zu pflanzen (Stand August 2014). Bis dato wurden mit den Spenden von Ecosia insgesamt schon 25 Millionen Bäume gepflanzt (Stand Februar 2019).

Derzeit arbeitet Ecosia mit Bing zusammen. Bing gibt sogenannte „EcoAds“ an Ecosia weiter, das sind die suchgebundenen Werbeanzeigen die über und neben den Suchergebnissen angezeigt werden. Ihr erster Partner Google beendete die Zusammenarbeit nur 3 Tage nachdem die Seite unter „Forestle“ online ging. Google war der Meinung „Forestle“ würde seine Nutzer zu übermäßigem Anklicken von Werbelinks motivieren. Dies würde die Statistiken verzerren und sei nicht im Interesse von Googles Werbepartnern.

Grüne Suchmaschinen gibt es nicht

Anfangs war Ecosia lediglich eine „grüne Maske“. Denn obwohl Ecosia selbst Ökostrom von Greenpeace Energy aus erneuerbaren Energien bezog, wurde der Suchvorgang schon immer von Bings Servern betrieben. Auf diese hat Ecosia weder Einfluss, noch hat Ecosia Kontrolle über den Bezug von Ökostrom oder über deren nachhaltigem Wirtschaften. Aus diesem Grund hat sich Ecosia im Jahr 2017 dazu entschieden, ihre eigene Solarstromanlage zu errichten, um gewährleisten zu können, dass ihre Server zu 100% mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt wird.

Weitere ökologische Suchmaschinen

So wie auch Ecosia gibt es noch weitere Suchmasken, die ein ökologisches Ziel verfolgen. Wie zum Beispiel:

Ecosearch: 

Unterstützt diese Organisationen mit 100% ihrer Einnahmen. 
http://www.ecosearch.org/

Goodsearch: 

Spenden 50% ihrer Einnahmen – wohin entscheidet der Nutzer. Goodsearch

Seine Standardsuchmaschine zu ändern ist kein großer Zeitaufwand und ein leistet einen Beitrag für eine bessere Umwelt – ohne Anstrengung und ganz nebenbei. Wenn man also effektiv und gezielt seine Suchanfragen formuliert und eine grüne Maskensuchmaschine benutzt, ist es durchaus möglich etwas für die Umwelt zu tun. Zu beachten ist jedoch, dass wahlloses und häufiges Anklicken von Werbelinks erkannt wird und somit keinen Einfluss auf mehr Spendeneinnahmen hat.

Websites, die grüne Unternehmen auflisten

lifeverde:

Auf lifeverde kannst du grüne Unternehmen aus den verschiedensten Bereichen finden, z.B. aus dem Sektor Ernährung, Textil oder Start-ups. Lifeverde

Grüne Startups: 

Hier kannst du dich über grüne Start-ups aus den unterschiedlichsten Sektoren schlau machen. Grüne Startups

Utopia:

Auch auf Utopia findest du Bestenlisten über nachhaltige Unternehmen, Marken und Produkte. Utopia

MyGreenChoice:

MyGreenChoice hilft, Dich im unübersichtlichen Dschungel aus nachhaltigen Themen und Produkten zurechtzufinden. MyGreenChoice

Ecosia bleibt trotz allem unser Favorit, da ihre Bemühungen transparent gestaltet sind und ein klarer Einblick in ihre Spendenaktionen und Baumpflanzungen möglich ist. Ein weiteres Argument, Ecosia in seinem Browser zu installieren, ist die Tatsache, dass die grüne Suchmaschine mit jeder Suche ca. 1kg CO2 aus der Atmosphäre beseitigt. Es werden um die 50 Klicks benötigt um einen Baum zu pflanzen, dieser ist während seiner gesamten Lebensdauer in der Lage, 50kg aus unserer Luft zu entfernen. Schade ist jedoch, dass nicht direkt auf Google Ergebnisse zugegriffen werden kann. Bing ist aber trotzdem eine gute Alternative. Grüne Suchmasken und energieeffiziente Websites sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung von grüner Internet- und Kommunikationstechnologie.

Letzten Endes ist es egal für welche grüne Webseite du dich entscheidest - jede trägt auf ihre eigene Art und Weise dazu bei, die Welt ein bisschen besser zu machen.


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