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Foodsharing: Gemeinsam Gegen Lebensmittelverschwendung

Von 
Lisa S.

Im Schnitt 80 kg Essen pro Kopf werden in Deutschland pro Jahr weggeworfen. Fast ein Drittel davon ist noch in der Originalverpackung. Der effizienteren und gerechteren Aufteilung von Lebensmitteln hat sich die Internet-Plattform foodsharing.de angenommen.

Was ist Foodsharing?

Das Prinzip ist so einfach wie überzeugend: Übrig gebliebene Lebensmittel werden geteilt statt weggeworfen. Oder, wie es der Verein selbst ausdrückt: Verwenden statt verschwenden.

Schließlich wandert ein großer Teil der Lebensmittel bei uns nach der Produktion direkt in den Müll, ohne jemals auf dem Tisch eines Restaurants oder Privathaushalts gelandet zu sein.

Dem Foodsharing-Verein geht es dabei nach eigener Aussage auch darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass das Essen an sich einen besonderen Wert darstellt und nicht bloß eine Ware ist – eine Tatsache, die wir längst vergessen haben.

Wie funktioniert Foodsharing?

Wichtig ist zunächst, dass foodsharing.de eine reine Internet-Plattform ist. Die Seite organisiert also nicht direkt den Transport von Lebensmitteln, sondern stellt Informationen darüber zusammen, wo es noch überschüssige Lebensmittel gibt.

Dazu tragen die Nutzer ein, welche Reste an einwandfreien Lebensmitteln bei ihnen gerade lagern und kostenlos abgeholt werden können. Menschen aus ganz Deutschland können dann auf der Seite in ihrer näheren Umgebung nach Lebensmitteln suchen, die für sie in erreichbarer Entfernung verfügbar sind und diese nach einer Rücksprache mit dem Einsteller abholen.

Bei mehreren Anfragen zum gleichen Lebensmittel trifft der Anbieter eine Auswahl und stellt demjenigen, der den Zuschlag bekommen hat, über das Portal seine Kontaktdaten zur Verfügung.

Auf diese Weise lässt sich dann einfach und unkompliziert darüber verhandeln, wann und wie das zur Verfügung gestellte Lebensmittel abgeholt werden soll. Diese Funktion stellt die Grundlage der Foodsharing-Idee dar.

Gemeinsam teilen und essen

Das Angebot des Portals geht auch noch darüber hinaus: Neben dem freundschaftlichen Geben und Nehmen von Lebensmitteln innerhalb der Community hat die Seite auch noch eine dritte interessante Option parat.

Wer gerade Lust aufs Kochen hat, aber nicht das notwendige Kleingeld für alle Zutaten parat hat oder noch fleißige Mitesser sucht, kann auf foodsharing.de auch nach anderen Leuten suchen, die Spaß und Lust daran haben, an dem gewünschten Gericht mitzukochen.

Das Angebot der Plattform ist aber nicht nur auf Privatleute beschränkt: Auch Händler und Unternehmen sind herzlich dazu eingeladen, übrig gebliebene Lebensmittel auf der Seite zur Abholung anzubieten oder selbst abzuholen.
Hier findest du eine simple Anleitung zum Foodsharen

So wirst du zum Wohltäter deiner Stadt

Außerdem  könnt ihr euch auch an einem zuvor eingerichteten „Hotspot“ treffen. Das sind öffentliche Plätze, die für jeden in deiner Stadt schnell und risikolos zu erreichen sind. Dort kannst du deine Wohltat deinen Mitmenschen präsentieren. Vielleicht findest du damit weitere potentielle Foodsharer, wodurch du deiner Stadt helfen kannst, die riesige Verschwendung zu bekämpfen.

Zudem werden von foodsharing.de oder Sammelpunkte vorgeschlagen, sogenannte FairTeiler,. Dort kannst du deine Essesnskörbe abgeben und musst dich nicht mal mehr um die Lagerung und Übergabe kümmern.

Foodsharing und Tafeln ergänzen sich

Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, dürfen die Tafeln  aus rechtlichen Gründen diese Lebensmittel nicht weiter verteilen. Foodsharer haben dagegen einen größeren Spielraum. Es haben sich sogar Foodshare-Gruppen gebildet, die zum Supermarkt gehen und nicht verkäufliche Ware abholen, um die Errungenschaften anschließend auf der Foodsharing-Plattform zu teilen. Dennoch sollten Foodsharer keine Konkurrenz für die Tafeln darstellen, da Foodsharer die Märkte nur an Tagen besuchen, an denen die Tafel ausbleibt. Auf diese Weise wird einiges mehr an Essbarem gerettet. Und damit in den Essenskörben kein Bullshit landet, informieren Lebensmittelkontrolleure online über die Regeln.

Die Top Lebensmittel-Retter

Insgesamt wurden schon in 248 Städten über 10.400 Essenskörbe übergeben, was einer Menge von über 39.000 kg geretteten Lebensmitteln entspricht. Unsere Hauptstadt Berlin übernimmt auch hier die Führungsrolle mit 9.275 kg. Großstädte wie Hamburg, München oder Köln sind natürlich auch vorne mit dabei. Einen genauen Überblick der geretteten Lebensmittel kann man sich ganz einfach auf der Website von foodsharing.de verschaffen.

Foodsharing will sich weiterverbreiten

Die Zahl der Plattform-Nutzer, mit derzeit 46.000 aktiven Usern wächst immer weiter. Damit der Zuwachs nicht stoppt soll es für die Liebhaber des Smartphones unter euch bald eine App geben, die das Teilen von Essen noch bequemer macht. Auf Facebook ist foodsharing.de natürlich auch vertreten.

Außerdem hat sich Foodsharing mit Österreich und der Schweiz verstärkt. Auf dem Radar sind natürlich noch weitere Länder, in denen man die Plattform integrieren möchte. Lebensmittelverschwendung kennt schließlich keine Grenzen.

Warum dieses Projekt unterstützen?

Mit eurer Unterstützung wird es für foodsharing.de möglich, die Foodsharing-Datenbank, in der überschüssige Lebensmittel eingetragen werden können, weiter auszubauen. Zum Beispiel wird es dann möglich werden, direkt über seine Email Adresse Lebensmittelangebote aus der Umgebung automatisch und kostenlos zugeschickt zu bekommen. Des Weiteren wird es möglich gemacht, über seine Ausflüge zu anderen Foodsharern berichten und bewerten zu können.

Macht es den engagierten Programmierern, Designern und Projektmanagern dieser Website nach, die sich für die Idee einsetzen, ohne einen Gedanken an Geld zu verschwenden.

Wie kann man das Projekt unterstützen?

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Arbeit des Vereins zu unterstützen. Einerseits nimmt der Verein Foodsharing e.V. auf der Website direkte Spenden an.

Andererseits kann man über das Einkaufs-Spendenportal Schulengel.de die Macher unterstützen. Wie das konkret funktioniert, könnt ihr auf der Website nachlesen. Wer von dem Konzept überzeugt ist und den Verein längerfristig unterstützen möchte, kann zudem eine Fördermitgliedschaft beantragen.

Hier eine Folge der Sendung „WestArt“ vom WDR zum Thema Lebensmittelverschwendung. Ein Bericht über Raphael Fellmer, der  ohne einen Cent zu besitzen nachhaltig lebt und sich für foodsharing.de einsetzt , sowie über den Dokumentarfilmer und Mitbegründer von foodsharing.de Valentin Thurn


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