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Ein Knopf Mit Vielen Möglichkeiten

Von 
Minou Tayefeh Mahmoudi

Die Erfindung des Knopfes spielt in der Modeindustrie eine ganz besondere Rolle. Knöpfe sind in den meisten Fällen sehr praktisch, beispielsweise bei Hosen, Hemden oder Jacken. Sie können aber gleichzeitig auch ein ganzes Outfit verändern, je nachdem, welche Form und Farbe sie haben, aus welchem Material sie bestehen, ob sie überzogen sind oder etwas in sie graviert wurde. Wenn es um faire Mode geht, achtet man meistens auf nachhaltige Stoffe, nicht aber auf nachhaltige Knöpfe. Warum solche Details nicht vergessen werden sollten und das Thema auch für Veganer wichtig ist, erfährst Du hier.

Das Problem mit dem Kunststoffknopf

Die meisten Knöpfe heutzutage sind … richtig, aus Kunststoff. Das liegt zum einen daran, dass die Herstellung billig ist, der Kunststoff leicht eingefärbt werden kann und die Knöpfe in ihrem Endzustand sehr stabil sind. Die Vorteile, die sie mit sich bringen, werden aber schnell getrübt durch ihre Nachteile. Denn die Gewinnung von Kunststoff ist bekanntermaßen nicht besonders umweltfreundlich. Auch wenn Knöpfe wiederverwendet werden können – getan wird es oftmals nicht. Die Menge an Kleidungsstücken, die weggeworfen wird, gelangt oft mit den Knöpfen in die Tonne und von dort aus im schlimmsten Fall in unsere Umwelt. Mittlerweile gibt es allerdings auch einige Alternativen, die es sich anzuschauen lohnt. Vielleicht ist ja auch etwas für Dich dabei.


Holzknöpfe

Knöpfe aus Holz sind schon lange bekannt. Vor allem bei Kinderkleidung sieht man sie häufiger. In der herkömmlichen Mode sind sie heutzutage aber eher selten anzutreffen, obwohl sie durch ihre individuelle Maserung sehr edel aussehen können. Das liegt auch daran, dass Holz etwas mehr Aufmerksamkeit bei der Pflege benötigt als Kunststoff und häufigen Waschgängen eher abgeneigt ist. Obwohl Holz ein natürlicher Rohstoff ist, wird es in vielen Fällen mit Chemikalien behandelt, die Mensch und Umwelt belasten. Darauf sollte man also auf jeden Fall achten, bevor man zu Holzknöpfen greift. Auch das Thema Abholzung sollte man im Hinterkopf behalten. Da viele verschiedene Baumarten zu Knöpfen verarbeitet werden können, kann man dem aber auch entgegenwirken, indem man auf regionale und schnellwachsende Hölzer setzt.

Nussknöpfe

Ja, Du hast richtig gelesen. Es gibt tatsächlich mehrere Nussarten, die sich hervorragend für die Weiterverarbeitung von Knöpfen eignen. Dazu zählt z.B. die Kokosnuss oder auch die Steinnuss, welche als günstiger Elfenbeinersatz schon seit vielen Jahren genutzt wird. Auch übriggebliebene Schalen von Pistazien oder Walnüssen lassen sich wunderbar zu Knöpfen umfunktionieren und machen Dein Kleidungsstück ganz schnell zu einem Unikat.

Metallknöpfe

Metallknöpfe sind besonders beliebt bei Denimstoffen, wie bei Deiner Jeans oder an Jacken. Sie sind sehr stabil und werden z.B. auch gerne bei Uniformen eingesetzt. Leider ist auch hier die Herstellung sehr energieintensiv und das Material kann durch das Waschen seine ursprüngliche Farbe verlieren. Ein weiterer Nachteil ist der Geruch, der beim Anfassen von Eisen entsteht – kleiner Funfact am Rande: Das Metall selbst ist gar nicht verantwortlich dafür, dass dieser Geruch entsteht, sondern Dein Körper.

Glasknöpfe

Aus Glas lassen sich erstaunliche Dinge herstellen. So zum Beispiel auch Knöpfe. Diese können nach Belieben eingefärbt oder auch geschliffen werden. Für die Wäsche sind sie allerdings nur bedingt geeignet. Obwohl das Glas witterungsbeständig und robust ist, kann man sich vorstellen, dass es an der Kleidung zu Problemen führen kann. Im Gegensatz zu Kunststoff ist Glas nämlich recht schwer und aufgrund seiner aufwändigen und energieintensiven Herstellung sehr viel teurer. Würde man mit Ärmelknöpfen außerdem irgendwo gegenstoßen, so könnte es schon mal passieren, dass ein Glasknopf kaputt geht.

Stoffknöpfe

Stoffknöpfe sind Dir vielleicht eher von anderen Textilien wie zum Beispiel Möbeln bekannt. Es gibt allerdings auch Knöpfe aus Stoff, die bei Kleidung eingesetzt werden. Diese sind häufig gehäkelt oder genäht. Aber Vorsicht: Stoff ist nicht gleich Stoff. Viele Knöpfe sind aus Kunststoff oder einem anderem Material gefertigt und nur mit Stoff bezogen.

Perlmuttknöpfe

Veganer aufgepasst! Knöpfe aus Perlmutt sind weiterhin weit verbreitet, auch wenn bereits einige Schneckenarten nicht mehr für Knöpfe genutzt werden dürfen. Die Schnecken werden für ihre schimmernden Häuser in Massen gezüchtet oder in riesigen Mengen aus dem Meer gefischt. Das hat auch dazu geführt, dass es von manchen Arten leider nur noch wenige Exemplare gibt. So schön also Knöpfe aus Perlmutt auch sind, so sollte man sich vielleicht vorher überlegen, ob es das wirklich wert ist.

Leder- und Hornknöpfe

Auch bei Knöpfen aus Leder und Horn sind selbstverständlich Tiere beteiligt. Das Material kann von Rindern, Büffeln oder ganz anderen tierischen Mitbewohnern unserer Erde gewonnen werden und in vielen Variationen als Knopf dienen. Ähnlich wie bei Knöpfen aus Perlmutt sollte man allerdings darüber nachdenken, ob man die Produktion von Leder- und Hornknöpfen unterstützen möchte.

Steinknöpfe

Eine besonders nachhaltige Alternative gefällig? Knöpfe aus Steinen! Auch hier kann man sich das Muster der verschiedenen Materialien zunutze machen. Denn wer hat gesagt, dass nur Schmuck aus Stein sein darf? Durch das Schleifen ergeben sich außerdem unterschiedliche Formen, die einem langweiligen Kleidungsstück sofort etwas mehr Charakter geben können.


Fazit?

Wie Du siehst, gibt es sehr viele Materialien, aus denen sich Knöpfe herstellen lassen. Alle hier aufgezählten stellen übrigens nur ein kleinen Teil der Möglichkeiten dar. Wenn Du den Blogbeitrag interessant fandest und noch mehr über das Material, die Herstellung und den Einsatz von Knöpfen wissen möchtest, schau doch gerne mal bei Paul Knopf vorbei, dort findest Du viele weitere Informationen dazu.

Natürlich ist ein Knopf aus Kunststoff nicht automatisch etwas Schlechtes. Es ist nur wichtig, dass man sich auch mit den Details an der Kleidung auseinandersetzt und über Alternativen informiert. Denn auf den ersten Blick erkennt man bei gekaufter Kleidung überhaupt nicht, aus was die Knöpfe bestehen. Das gilt übrigens nicht nur für sie, sondern auch für Reißverschlüsse, Aufnäher, Etiketten, Schnürsenkel usw. 

Da Du jetzt schon fast so etwas wie ein Knopf-Experte bist, kannst Du ja mal in Deinem eigenen Kleiderschrank nachsehen, was für Knöpfe sich an Deinen Lieblingsstücken befinden… 


Foto-Credits: