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Diese Umwelt-Mythen Sind Totaler Quatsch

Sophie Mayer

Gerüchte und Tratsch gibt es wohl über jedes Thema, das die Öffentlichkeit beschäftigt. Energiewende, Waldsterben und Klimaerwärmung erregen seit einigen Jahren sehr viel Aufmerksamkeit – und bieten reichlich Futter für die Gerüchteküche. Doch welche Aussagen über die viel diskutierten Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen stimmen überhaupt – und welche sind absoluter Blödsinn?

„Wir sind nicht schuld am Klimawandel.“

FALSCH. Die Biosphäre setzt auf natürliche Wege wie etwa durch Atmung oder Verwesung mehr als 550 Milliarden Tonnen CO2 frei. Dieses wird auch wieder auf natürliche Art und Weise gebunden, indem es beispielsweise in Holz eingelagert oder im Meer und in Böden gespeichert wird. Die vergleichsweise wenig wirkenden 25 Milliarden Tonnen Kohlendioxid, die von den Menschen jährlich durch die Verbrennung fossiler Stoffe und die Entwaldung in die Atmosphäre gepumpten werden, bringen diesen natürlichen Kreislauf durcheinander. Denn erst durch uns wird dieses im Holz, Meer und Boden gespeicherte CO2 freigesetzt – und so aus dem Kreislauf gerissen. Betrachtet man das Klima der Erde, so gibt es immer wieder starke Schwankungen. Jedoch ist die Durchschnittstemperatur der letzten 50 Jahre gut erkennbar gestiegen. Und das heißt nebenbei bemerkt nicht, dass die Winter ab sofort alle mild werden, sondern lediglich, dass die Chance auf einen weniger kalten Winter höher ist. Doch selbst das Unwahrscheinliche gibt es von Zeit zu Zeit. Deswegen ist die Leugnung des Klimawandels mit der Begründung, dass man davon oft gar nichts merke, komplett unbegründet und unwahr. Finde hier Deinen persönlichen CO2-Abdruck heraus!

„Baden verbraucht viel mehr Wasser als Duschen.“

FALSCH. Tatsächlich lohnt sich eine Dusche nur, wenn sie weniger als zehn Minuten dauert. Danach ist der Wasserverbrauch höher als eine volle Wanne Wasser. Der Durchschnittsdeutsche duscht 11 Minuten und zählt zu den absoluten Schnellduschern. Für die Mehrheit lohnt sich also das Bad als Alternative zum Duschen! Noch besser sind natürlich eine kurze Dusche oder ein Bad zu zweit ;)

„Elektroautos fahren ohne CO2.“

WAHR. Die Aussage an sich stimmt, in der unmittelbaren Umgebung eines Elektroautos findet kein direkter Schadstoffausstoß statt. Jedoch verbinden damit sehr viele Menschen, dass Elektroautos um einiges umweltfreundlicher sind, als die konventionellen Wagen. An Ort und Stelle sind sie das, jedoch gibt es noch zwei Knackpunkte: die ressourcenreiche Herstellung und die Herkunft des Stromes. Nur wenn die Energiewende und der Umstieg auf erneuerbare Energien klappt und das Konzept ausgereift wird, macht ein Fahrzeug dieser Art wirklich Sinn und bringt wirkungsvolle Änderungen mit sich.

„Stofftaschen aus Baumwolle sind viel umweltfreundlicher als Plastiktüten.“

FALSCH. Lediglich die Tatsache, dass man die Stofftaschen wiederverwendet und nicht jedes Mal stattdessen eine Plastiktüte kauft, macht das Ganze auch umweltfreundlicher. Baumwolle, besonders die konventionelle Nicht-Bio-Baumwolle, ist pestizid-lastig und bedeutet einen enormen Wasserverbrauch. Und auch der Verbrauch an Material, Ressourcen und Energie ist deutlich höher als bei der Plastiktüte. Was jedoch die Entsorgung betrifft, so ist sie allemal besser als die Plastiktüte, da sie ökologisch abbaubar ist. 900 Milliarden Plastiktüten landen weltweit jährlich auf den Mülldeponien. Sie werden nicht verbrannt und verweilen dort bis zu 500 Jahre. Das Müllproblem wird uns noch lange beschäftigen – jede Vermeidung von Abfall ist von Bedeutung. Besonders von Plastik, welches vor allem dem Meer große Probleme bereitet. Allein im Mittelmeer treiben 500 Millionen Tonnen Plastikmüll umher. Verbrennt man die Plastiktüten jedoch, so werden die Giftstoffe Formaldehyd, Phenole und viele weitere freigesetzt.

„Wenn ich mein Smartphone vom Ladegerät trenne, dann verbraucht es keinen Strom mehr.“

FALSCH. Ein an das Stromnetz angeschlossenes Ladegerät heizt sich auf und verbraucht damit völlig unnötig Energie. Nimmt man es nach dem Laden aus der Steckdose, so ist schon mit einem kleinen und einfach umzusetzenden Schritt etwas Gutes getan.

„Das Licht auszuschalten lohnt sich immer.“

WAHR. Bei den heutigen Lampen lohnt es sich selbst für kürzere Zeiten, abzuschalten. Der Energieaufwand für das An- und Ausschalten macht im Vergleich zum Normalbetrieb kaum einen Unterschied.

„Durch die Energiewende werden die Stromkosten kaum mehr bezahlbar sein.“

FALSCH. In den vergangenen Jahren gingen die Energiekosten immer mehr zurück, der Strompreis blieb zuletzt stabil und sank sogar ein wenig. Die Bürger profitieren von der Energiewende – und zwar nicht nur die Oberschicht, wie es bei der konventionellen Energie eher der Fall ist. Denn Ökostromanlagen gehören nicht bestimmten Großanbietern, sondern verteilen sich über kleine Unternehmen, eigens gegründete Genossenschaften und Privatpersonen, die sich an Anlagen beteiligen. Die Profite werden als „dezentralisiert“.


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